Bei injelea.de habe ich diesen interessanten Artikel zum Thema Intranet gefunden: Intranet 2.0 in Unternehmen: Eine Frage der Unternehmenskultur. Frank Hamm kommentiert dort recht humorvoll die möglichen Antworten auf die Frage, warum Unternehmen Technologien des Web 2.0 nicht einsetzen oder einsetzen wollen. Die Frage ist Teil einer geplanten Online-Umfrage zum Einsatz von Web 2.0 in Unternehmen, die man hier finden kann: Intranet 2.0 in the Global Intranet Strategies Survey 2007.
Ich selbst habe ja in unserem Unternehmen ein Wiki, eine Blog-Plattform und ein “modernes” Intranet auf Basis von TYPO3 eingeführt. Man kann also sagen, dass wir technologisch zwar Web 2.0 bereits einsetzen, aber richtigen Erfolg hat (bislang) nur das Wiki. Die Anwendungen des Web 2.0 leben natürlich vom Input der Mitarbeiter/Benutzer. Und diesen klarzumachen, was eigentlich der Sinn vom täglichen Bloggen oder dem Veröffentlichen von Informationen im Intranet ist, kann recht schwierig sein. So nach dem Motto: “Bisher lief’s doch auch ohne!”.
Dabei muss man allerdings sagen, dass das Wiki bei uns inzwischen eine äußerst wichtige Rolle bei der Suche nach Informationen und Wissen spielt. Innerhalb von knapp 2 Jahren haben wir inzwischen fast 2500 Artikel in unser Wiki eingestellt. Und die wurden von 8-10 Mitarbeitern verfasst. Eine recht gute Quote, wie ich meine. Und die Artikel sind durchaus “zu gebrauchen”. Eine Zensur oder ständige Kontrolle/Moderation ist absolut überflüssig. Die Dynamik des Wikis sorgt für Qualität. Ich glaube der Erfolg einer “klassischen” Software zum Wissensmanagement wäre bei weitem nicht so positiv ausgefallen (aber das sind natürlich nur Vermutungen).
Ich denke, wenn man Mitarbeitern klarmacht, welche Vorteile sie selbst vom Publizieren ihres Wissens oder auch nur von aktuellen Informationen haben, kann ein Intranet 2.0 sehrwohl dazu beitragen, den Informationsstand eines Unternehmens immens zu steigern. Meiner Meinung nach, sind die wichtigsten Vorteile für jeden Einzelnen die folgenden:
- Die Mitarbeiter sind stets informiert über das aktuelle Geschehen im Unternehmen. Dies führt zu Zeitersparnis beim “Quatschen auf dem Flur”.
- Die Kommunikation auch über Abteilungsgrenzen hinweg wird verbessert. Wissensinseln im Unternehmen werden abgebaut.
- Mitarbeiter bekommen neue Anregungen für ihre eigene Arbeit.
- Eine schnelle und umfassende Suche nach Informationen ist möglich (im Gegensatz zu Aktenordnern etc.).
- Probleme müssen nicht mehrfach gelöst werden, wenn sie bereits dokumentiert wurden.
- Mitarbeiter erfahren Anerkennung durch Kommentare zu ihren Veröffentlichungen etc. Dies ist ein interessanter Punkt, da Menschen mit viel Wissen häufig in irgendeiner Form nach Anerkennung streben.
- Mitarbeiter werden beim Schreiben von Artikeln quasi gezwungen, Sachverhalte klar darzulegen, damit die Leser sie verstehen. Dadurch werden sieselbst gezwungen ihre Arbeit zu überdenken.
- Mitarbeiter dokumentieren ihre Arbeit meistens schon in irgendeiner Form (wenn auch nur für sich selbst). Dies kann auf einer zentralen Plattform vereinheitlicht werden.
Wenn sonst noch jemand Anregungen hat, wie man Mitarbeiter motivieren kann, ihr Wissen zu teilen: Immer her damit! 🙂
Update: Na klar, “Content is King”! Ein kurzer Artikel dazu im Intranet Blog: 5 tips for increasing intranet traffic